Therapiemethoden
Akupunktur
Die Chinesische Medizin geht von der Vorstellung aus, dass unser Körper von Lebenskraft durchströmt wird. Diese Lebenskraft wird Qi genannt.
Die Funktionen unseres Körpers und seiner Organe werden stark vom Zustand dieses Flusses beeinflusst. Durch den Lebenswandel, unser Denken, unsere Lebensphilosophie und unser Erbgut kann der freie Fluss gestört sein. Es können Stauungen, Bereiche von Leere und Fülle entstehen. Letztlich kann sich auf diese Weise eine Krankheit entwickeln.
Die Nadeln werden nach der Diagnosestellung auf speziellen Punkten (Akupunkturpunkten) platziert, die wiederum auf Bahnen, d. h. den sog. Meridianen liegen. Die Nadeln werden mit verschiedenen Techniken stimuliert.Damit werden die Selbstheilungskräfte und der Fluss der Lebenskraft angeregt.
Elektro-Akupunktur
Mit der Elektro-Akupunktur wird die Wirkung der Nadeln verstärkt. Die Elektroden des Elektro-Akupunktur-Gerätes werden an den Nadeln befestigt. Je nach Zweck und Erkrankung werden Frequenz und Intensität gewählt.
Laserakupunktur
Laserakupunktur ist im Prinzip dasselbe wie die Behandlung mit Nadeln. Die Haut wird nicht
durchstochen. Die Laserstrahlung wirkt krampflösend, schmerzstillend, durchblutungsanregend, sowie immunstimulierend. Laserakupunktur wird oft bei Kindern angewendet, sowie bei Patienten, die Angst vor den Nadeln haben.
Ohrakupunktur
Die Ohrakupunktur basiert auf der Vorstellung, dass die Ohrmuschel einen auf dem Kopf stehenden Fötus darstellt. Im Ohr sind somit der ganze Körper, aber auch die Organe abgebildet. Im Ohrläppchen beispielsweise sind die Kopforgane zu finden, der äussere Rand ist die Reflexzone der Wirbelsäule.
Ohrakupunktur wird meistens als Ergänzung zur eigentlichen Akupunktur-Behandlung eingesetzt. An bestimmten Stellen des Ohres werden kleine Pflaster mit speziellen Samenkörnern angeklebt.
So kann der Patient auch nach der Behandlung durch Druck auf diese Pflaster eine Stimulierung bewirken.
Schröpfen
Schröpfen ist eine alte Therapiemethode, die auch in Europa praktiziert wurde.
Für diese Anwendung braucht es ein Gefäss oder ein Hohlkörper. In der Therapie sind das spezielle Schröpfgläser aus Glas. Das Glas wird erwärmt und dann rasch auf der Hautoberfläche aufgesetzt. Es saugt sich fest, durch das Vakuum, das bei der Erwärmung entsteht.
Die Durchblutung des Gewebes wird angeregt, ebenso der Stoffwechsel im behandelten Bereich. Die Wirkung ist fast sofort spürbar. Diese Art des Schröpfens wird als trockenes Schröpfen bezeichnet.
Moxa
Moxibustion oder kurz Moxa ist eine besondere Form von Wärmetherapie, d.h. es werden einzelne Akupunkturpunkte erwärmt.
Dabei gibt es verschiedene Vorgehensweisen. Der Therapeut legt auf die Akupunkturpunkte kleine Kegel von getrocknetem Beifusskraut. Man lässt sie langsam abbrennen. Wird es zu heiss, wird der Kegel sofort entfernt.
Dann kann auch an den Nadeln Beifusskraut befestigt werden, es wird ebenfalls angezündet.
Eine andere Variante ist das Verwenden von Moxa-Zigarren. Moxa-Zigarren sind Stangen, welche in dünnes Papier gerolltes Beifusspulver enthalten. Sie werden ebenfalls angezündet und über bestimmte Akupunkturpunkte oder Körperareale gehalten.
Moxa wird in der Therapie oft mit Akupunktur kombiniert.
TDP – Wärme – Therapie
Mit der TDP – Lampe wurde ein Heilgerät entwickelt, in dessen Lampenkopf sich eine Keramikplatte befindet. Diese ist mit 33 für den menschlichen Körper wichtigen Mineralien beschichtet. Beim Aufheizen entsteht eine angenehme Wärme. Der Stoffwechsel im Körper wird durch die tief eindringende Wärme angeregt, die Abwehrkräfte gestärkt und es wird eine Mobilisierung des Transportes von Sauerstoff, Nährstoffen, Antikörpern und der Abtransport von Abfallprodukten des Stoffwechsels gefördert. Die Durchblutung wird angeregt, die Muskeln werden geschmeidiger und verspanntes Gewebe wird gelockert.
Tuina Masssage
Tuina ist eine Massageform und Teil der Traditionellen Chinesischen Medizin.
Es werden verschiedene Massagetechniken angewendet.
Tuina orientiert sich ebenfalls am Meridiansystem. Damit können Krankheitssymptome gelindert werden, vorwiegend Beschwerden des Bewegungsapparates. Auch für Kinder ist diese Behandlungsform gut geeignet.
Diätetik
Die TCM beinhaltet ein ganzheitliches Ernährungssystem. Die richtige Ernährung ist eine wichtige vor beugende Massnahme gegen Krankheit und wird in der Therapie unterstützend angewendet.
Nach der individuellen TCM-Diagnose wird die Ernährung den energetischen Bedürfnissen des Patienten angepasst. Auch die Zubereitung der Speisen wird mit einbezogen. Extreme Umstellungen oder einseitige Diäten werden vermieden.
Diese Ernährungslehre berücksichtigt die individuellen und konstitutionellen Anlagen eines Menschen.
Qi Gong
Qigong bedeutet so viel wie“Arbeit oder Umgang mit der Lebensenergie“. Seit Jahrtausenden wurde die Qigong Wissenschaft in China kultiviert, früher hieß es Yangsheng-Lebenspflege. Es enthält medizinische Ratschläge des Arztes Qi Bo an den gelben Kaiser Huang Di (2698 v. Chr.), den Begründer der chinesischen Kultur.
In China gilt der harmonische Umgang mit dem Qi, seine Stärkung und sein ungehinderter Fluss im Körper als Grundvoraussetzung für Gesundheit und Vitalität. Qigong ist die Technik, mit der wir unser Qi beeinflussen können.
Dabei bedienen wir uns folgender 3 Faktoren: Atmung, Bewegung und meditativer Konzentration. Durch die unterschiedliche Gewichtung der Übungen mit bewusster Atmung, gezielten Bewegung und gelenkter Vorstellungskraft, die auch die verschiedenen Formen des Qigong ausmachen, nehmen wir Einfluss auf unser Qi.
Wie leiten das Qi durch unsere Körper, losen Blokaden und beugen so Krankheiten vor und behandeln diese, deshalb gehört Qigong zu der 5 Haupttherapien der TCM.
Vor allem wird Qigong bei Erkrankungen des Bewegungsapparates, Herz-Kreislauf-Problemen, Lungen-Erkrankung, psychosomatische Erkrankungen (z.B Schlafstörung), Krebserkrankungen, Verdauungsstörungen, chronischen Krankheiten u.v.m. eingesetzt. In China besitzt jedes Sanatorium und teilweise die grössere Klinik eine Qigong Abteilung, auch in Europa erkennen immer mehr Ärztinnen den unschätzbaren Wert des Qigong. Ein Beispiel ist, Guolin Krebs Qigong in der Krebsforschungsinstitut Heidelberg seit ein paar Jahren als Standard-Therapie eingesetzt.
Taijiquan
Alt chinesische Bewegungskunst, die Gesunderhaltung (Prävention), Meditation und Selbstverteidigung beinhaltet. Das Wort Taijiquan (T’ai Chi Ch’uan) besteht aus zwei Teilen. Der philosophische Ausdruck Taiji bedeutet das äusserste, absolute und höchste Letzte, welches aus Yin und Yang besteht. Quan heisst die Faust. Diese Faust soll also in ihrer Bewegung und Nichtbewegung mit Hilfe des Taiji-Gedankens das Dao (Tao) verkörpern, das alles beinhaltet.
Weich und hart, langsam und schnell, leicht und schwer, rückwärts und vorwärts bewegen, ein- und ausatmen. Jede Bewegung kann so mehr dem Yin oder dem Yang zugeordnet werden, mit einem ständigen angestrebten Ausgleich zwischen beiden. Durch eine frei schwebende Aufmerksamkeit in einem entspannten Körper wird ein ausgeglichener Mikrokosmos und Makrokosmos gebildet.
Die Ausformung des Taijiquan als Serie von Selbstverteidigungsübungen geschah wohl in der Ming-Dynastie (1368-1644), obwohl es erst am Ende des 18. Jahrhunderts vom philosophischen Hintergrund her schriftlich aufgearbeitet und mit dem Wort Taiji in Zusammenhang gebracht wurde. Chen Wangting, der gegen Ende der Ming-Dynastie lebte, formte aus alten und neuen Elementen den nach ihm benannten Chen-Stil. Dieser wurde für fünf Generationen nur in seiner Familie weitergegeben, bevor ihn Yang Luchan (1799-1872) erlernte, umformte und dann als Yang-Stil weiterlehrte. Dieser Stil machte weniger Voraussetzungen an die „Sportlichkeit“ und Kraft des Übenden und lies die Sprünge weg.
Vom Yang-Stil leitete erst Wu Yuxiang (1812-1880) und dann der Mandschu Wu Jiangquan (1870-1942) seinen jeweiligen Wu-Stil ab. Aus ersterem Wu-Stil entwickelte sich der Hao-Stil des Hao Weizhen (1849-1920) und von diesem der Sun-Stil des Sun Lutang (1861-1932).
1956 wurde von der staatlichen Körperkultur- und Sportkommission ein Buch herausgegeben mit dem Titel Jianhua Taijiquan, Vereinfachtes Taijiquan. Die 24 Übungen dauern 5 Minuten und stellen die geringsten Anforderungen, was zu ihrer grossen Verbreitung beitrug. Sie sind vom Yang-Stil abgeleitet und werden manchmal auch „Pe-king-Stil“ genannt, und es seit über 20 Jahren weltweit populär ist und am häufigst als Bewegungstherapie angewendet wird.
Taijiquan gehört zwar zu den beweglichen Qigong, ist aber vom Bewegung oder Beweglichkeit her viel komplexer und vielseitiger, daher benötigt ein Anfänger viel mehr Zeit und Geduld. Nach die Forschung in China konnte man durch regelmässige Üben von Taijiquan die Knochendichte erhöhen, lindert Schmerzen von Arthritis, verbessert die Beweglichkeit, verbessert das Immune bei Diabetiker. Studien in USA haben gezeigt, dass Taijiquan bei Herperserkrankungen das Immune verbessert, und bei Parkinson das Gleichgewicht verbessern und dazu beitragen kann, Stürze zu verhindern (<<Parkinson>> Juli 2013). Laut der Prof. Reto Kreissig vom Uni. Basel senkt Taijiquan sogar das Demenzrisiko (<<Schweizer Illustrierte>> Juli 2014).
Phytotherapie
Für die Phytotherapie werden einige tausend Kräuter, sowie Substanzen tierischer, mineralischer und metallischer Herkunft verwendet. Jede Mischung wird genau auf die Krankheit, die TCM-Diagnose und die Bedürfnisse des Patienten abgestimmt. Die Kräuter werden als warmes Getränk eingenommen.
Der Körper kann so die Substanzen besser und schneller aufnehmen.
Die Mischung wird entweder als Granulat zur Einnahme oder zur äusseren Anwendung verschrieben, sowie in Tropfenform.